Baustelle – Most

Dieser Titel für den 2. Wertungslauf der HAIGO – 2008 soll nur klarstellen, dass der Veranstalter der „Tschechischen Coal Trophy“ trotz großer Umbaumaßnahmen an der Strecke und Fahrerlager, alles gut im Griff hatte. Dass dann am Samstag gegen 14:30 Uhr ein Unwetter Most erreichte und der ganze Stadtteil – Sous sowie der Turm im Fahrerlager für eine Stunde ohne Strom waren, hatte für die Rennleitung schlimme Folgen. Ausgerechnet 15:00 Uhr war der Start der „Czech Coal Trophy“ über drei Stunden mit Tomas Enge und Stefan Mücke angesagt. Die Fahrer mussten so lange hinter dem Pace – Car herfahren, bis das Notstromaggregat in Gang gesetzt war und die Energieversorgung für Zeitnahme und im Racecontrol stand.

Trotz Hagelkörner die so groß wie ein Eurostück waren, hatte die HAIGO – Familie keine nennenswerten Schäden zu beklagen. Das eine oder andere Zeltgestänge war krumm, aber niemand war verletzt und unsere Autos hatten auch nichts abbekommen. Die tschechische Reglung, das für jedes Rennen ein Qualifying gefahren werden muss, passte mir und vielen Fahrern überhaupt nicht. Wenn man sich aber den Zeitplan mal etwas genauer ansieht, muss man feststellen, dass es eigentlich gar nicht viel anders geht. Da wir nur eine Gastserie sind, werden wir uns auch in Zukunft mit den Begebenheiten des Veranstalters abfinden müssen.

Auch bei den nächsten Veranstaltungen, werden die Fahrer die Punkte für die Meisterschaft einheimsen, deren Technik auf Zuverlässigkeit und nicht auf ein paar schnelle Runden ausgelegt ist. Der Terminplan sieht nach dem August – Rennen in Most vor, dass ab dem Lausitzring alle vierzehn Tage ein Wertungslauf stattfindet.

Vor allem die Mondial – Leute sollten mal darüber nachdenken, was man machen kann, damit von sechzehn gestarteten Autos nicht nur ganze fünf das Ziel erreichen.

Bei den Tourenwagen gab es nach zwei Trainings und einem Qualifying gar keinen Ausfall. Lediglich Gast Tobias Müller hatte Probleme mit seiner Lada – Maschine und musste aufstecken.

Im ersten Rennen der Tourenwagen wollte Michael Krings die Schmach von Oschersleben vergessen machen und verwies Marcus Gesell und Maik Thomas auf die Plätze. In der Reihenfolge Dross, Haupt, Berger sen. Berger jun. Rossner, Thomas sen. Grossmann (601) und Lode überquerten die Nachfolgenden in nur 9 Sekunden die Ziellinie.

Die Formel – Fraktion war kurz danach dran und hatte mit 29 (neunundzwanzig ) Startern nicht nur das größte Feld des Tages am Start, sondern auch mit den zwei Tschechen Klus und Klesnil sowie dem Esten Jaak Kuul aus Tallinn eine internationale Besetzung. Toni Koitsch mit seinem Estonia 25, war wohl am besten vorbereitet und machte mit seinen Mondial – Kollegen kurzen Prozess. Der alte Hase Opitz und unser der Gast aus Tallinn (Anreise 1860 Km!) hatten dem nichts entgegen zusetzen. Tabellenführer Wilms ging im zweiten Qualifying der Motor hoch und so musste er im ersten Lauf mit dem schwächeren Ersatzmotor starten, trotzdem erreichte er noch Platz 7. Interessant war auch die die Platzierung von Dennis Thaßler, der mit einem fast seriennahen Motor mit 1300 cm³ in der Gesamtwertung auf Platz vier landete und damit die Klasse Easter mit über einer Minute Vorsprung gewann.

Im zweiten Rennen, das dann am Sontag – Nachmittag über die Bühne ging, war im Lauf der Tourenwagen der große Moment für Maik Thomas gekommen. Marcus Gesell patzte beim Start und wurde einfach stehen gelassen. Alle aus dieser Reihe kamen um das „Hindernis gut herum und Marcus fand sich an der ersten Kurve auf Platz sechs wieder. Allerdings erwischte Norbert Haupt mit dem PT 73 – Spyder den besten Start und durfte sich zwei Runden lang die frische Luft des Führenden um die Nase wehen lassen. Dann kam aber der Skoda 130 RS von Maik Thomas angefeuert und ging an Norbert vorbei. Allerdings nicht lange, denn als auch noch Marcus Gesell zur Spitze aufschloss und sich an Beiden vorbei schob, hatte Maik dem Skoda – Motor zu viel zugemutet und schied mit einem kapitalen Motorschaden aus. Schade, denn genau diesen Sieg hätte er gebraucht um den Anschluss zur Spitze auf ein Minimum zu verkürzen oder sie sogar zu übernehmen. Ich bin aber überzeugt, dass Maik es im August wieder versucht und vielleicht ist das Glück dann auf seiner Seite. Hervorragend der zweite Platz von Norbert Haupt mit nur 1120 cm³ und dem Zweittakt – Herz. Die Abstände im Ziel waren natürlich grösser als im ersten Rennen, weil durch die Ausfälle jetzt taktisch gefahren wurde. So kam Sebastian Dross mit seinem 2101 schon mit 41 Sekunden Verspätung zum Sieger ins Ziel. Gefolgt von Altmeister Lothar Thomas, Berger jun. Rossner, Berger sen. Grossmann (dem Trabi-Sieger) und Lode.

Die Formel – Fahrer hatten ein ganz schlechtes Wochenende erwischt. Die Titelanwärter Wilms und Siegert „verbrauchten“ gleich zwei Motoren und Weber, Schreck und Tanzmann hatten auch nur noch Schrott hinter sich im Rahmen stecken. Nur Toni Koitsch und Henrik Opitz blieben von allem verschont. So konnten die Beiden auch im zweiten Rennen, gemeinsam mit Jaak Kuul den Platz auf dem Treppchen einnehmen. Opitz war schlau genug sich nicht mit Koitsch an zu legen, denn gegen Toni war an diesem Wochenende sowieso kein Kraut gewachsen. Auf den Plätzen folgten Thaßler (Sieger der Formel Easter) Thalmann, Klus, Klesnil, Keilig, Dr. Braun, und Dieter Georg.

Alle Rennen waren unfallfrei, alle Rennen fanden bei trockener Fahrbahn statt und so konnte ich am Sonntag – Abend vom neuen Sportdirektor des Autodrom Most, Michal Marek, ein großes Lob für den Auftritt der HAIGO empfangen. Er sagte: „ Sie haben mit der HAIGO wesentlich dafür gesorgt, dass es hervorragende Rennen waren“.

Hoffen wir, das der nächte Wertungslauf in Most, vom 8. – 10. August 2008, wieder so ein Erfolg wird. Schraubt schön und macht weniger Verdichtung rein, vielleicht halten die Dinger dann ein paar Runden länger.

Im Namen der HAIGO
Stromhardt Kraft

ADAC Historic Cup Ost - HAIGO