Nach dieser hervorragenden Saison, ist eigentlich kaum etwas hinzu zu fügen. Allerdings bewegte mich die Absage von Most für 2014 schon sehr, denn wir waren dort ja schon alle fast zu Hause. Die andere, die positive Seite war ohne Zweifel die Einladung nach Brno, zum Oldtimer Revival 2014, die mit der Einladung einiger internationaler Serien glänzte. Vor allem die Engländer waren stark vertreten und zeigten ihre Qualität, was den historischen Motorsport angeht. Das die Tschechen es nicht fertig bringen und eine wenigstens so kleine Truppe wie unsere polnischen Freunde auf die Reihe bekommen, ist für mich vollkommen unverständlich. Selbst die Altmeister Vaclav Lim und Jiri Moskal, die dort anwesend waren, verstehen die Welt nicht mehr. Die jungen Leute verstümmeln die originalen Autos mit allem was man sich nur vorstellen kann. Als ich 2008 zu meiner letzten Sitzung in Prag war, wurde mir von der tschechischen Seite klar und deutlich gesagt, dass keines der alten Autos je einen Wagenpass für Rundstreckenrennen bekommt und das auch kein Interesse an der Teilnahme in der HAIGO besteht.
Das Ergebnis dieser “Politik” ist eindeutig, das Oldtimer Revival in Brno fand ohne tschechische Beteiligung an den Rennläufen statt. Den tschechischen Fahrern wurde lediglich eine sogenannte “Präsentation” gewährt.
Zum Glück ticken die Uhren in Polen anders und unsere polnischen Freunde sind drauf und dran eine eigene “HAIGO” zu gründen, sie haben nur noch keinen “Dummen” gefunden, der diesen Rucksack der Organisation tragen will. Sollte es am Ende doch Cristophe Carion sein, so werde ich ihn nach allen Regeln unterstützen. Er hat es in den letzten Jahren auf alle Fälle fertig gebracht, die kleinen Fiat 126 wieder auf die Rennstrecke zu bringen. So hätte ich mir auch die “Wiedergeburt” der Renntrabis vorgestellt, aber leider verhallten meine mahnenden Worte völlig unbeachtet. Wer im historischen Motorsport mitmachen will, der braucht nun mal eine entsprechende Lizenz und einen Wagenpass für historische Fahrzeuge, so etwas wollte hier aber niemand haben.
Die HAIGO jedenfalls wird ihrer Strategie treu bleiben und wird sich an die internationalen Regeln für den historischen Automobilsport halten und ein fahrendes Museum bleiben.
Die Anerkennung der Veranstalter und der Zuschauer ist nicht zu übersehen, denn wir sind in Osteuropa schon eine kleine Sensation. Das kann man zu jeder Veranstaltung immer und immer wieder von den begeisterten Anhängern des historischen Motorsports hören. Wenn 2015 tatsächlich die Anzahl der Teilnehmer aus Lettland von zwei auf zwölf steigen sollte, wird unsere Familie weiter gestärkt und dann hätte unsere Formel einen echten Konkurrenten, was die Gunst bei den Zuschauern angeht. Der Verdienst um die Anerkennung gehört einzig und allein den Fahrern, die ihre Rennfahrzeuge restaurieren, reparieren und präsentieren und damit den Erfolg der HAIGO auch in Zukunft garantieren.
Ich wünsche allen Fahrern, Helfern, Mitstreitern und Freunden,
viel Gesundheit, Glück und Erfolg 2015.
Stromhardt Kraft