Für Mensch und Maschine

waren die Rennen am Wochenende auf dem Lausitzring im Rahmen der ADAC-GT-Masters schon eine Belastung, die bei allen an die Grenzen ging. Der “Herr Petrus” hielt am Sonntag dann noch eine kleine Überraschung bereit und spendete allen +38 Grad im Schatten, wobei es eigentlich gar keinen Schatten gab. Das die Ausfallquote dann am Sonntag auch besonders hoch war, verwunderte eigentlich keinen mehr. Die Asphalttemperatur betrug gegen 16.15 Uhr, zum Start unserer Formel, sage und schreibe +58 Grad.

Das Ergebnis nach dem Qualifying war eigentlich ganz normal und zeigte die derzeitige Leistungsdichte in den beiden HAIGO-Klassen. Die einzige Aufregung gab es durch gepfefferte Strafen wegen der Überschreitung der Geschwindigkeit in der Boxengasse. So mussten die Herren Hahn und Thalmann jeweils 50,-€ bezahlen, weil sie in der Boxengasse 64 Km/h statt der geforderten 60 Km/h drauf hatten. Besonderes Glück hatte Marko Wollenberg, der für zwei Überschreitungen nur 100,-€ hinlegen musste, weil bei einer Wiederholungstat der doppelte Betrag fällig gewesen wäre. Aber Rennleiter Seidel ließ in dem Fall Gnade vor Recht ergehen, weil die erste Überschreitung mit 61 Km/h ja ein wenig lächerlich war.

Es gab da noch ein paar andere Dinge im Fahrerlager, die der HAIGO gar nicht gut zu Gesicht stehen, die aber von Fahrern mit einer internationalen Lizenz, nicht toleriert werden können. Am Sonntag 14.15 Uhr hatte ich mit dem Veranstalter der ADAC-GT-Masters eine Besprechung, in der uns die Teilnahme an weiteren internationalen Veranstaltungen 2016 in Aussicht gestellt wurde. Dann müssen wir uns eben auch “International” benehmen. Das geht eben auch an mir nicht vorbei, denn ich durfte nicht eher am Orga-Meeting teilnehmen, bevor ich mein Hemd nicht in die Hose gesteckt hatte. Es ist aber ganz einfach, die “Spielregeln” einhalten und schon geht’s.

Wie schon gesagt, die Startaufstellung war bei der Formel wenig aufregend, denn Nils-Holger Wilms vor Falk Schwarze, dass kennen wir schon. Schön das Thomas Hoffmann wieder mit dabei ist und mit Platz vier zeigt, dass er es nichts verlernt hat. Im Rennen gab es für Nils-Holger Wilms nur einen einzigen Widersacher und das war Jörg Koitsch. Der Döbelner hat mit dem Lausitzring scheinbar ein unsichtbares Abkommen getroffen, denn dort läuft es für ihn besonders gut. Er war einfach der “Einzige” der Wilms hätte gefährlich werden können. Alle anderen dahinter, hatten mit dem Ausgang des Rennens eigentlich nichts zu tun. Diese weit auseinander gezogene Verfolgergruppe, angeführt von Falk Schwarze und gefolgt von Kuul, Hoffmann, Weber, Worm und Jens Maik. Dann auf Platz neun, der gut aufgelegte Michael Hennig, der seit dem er “Vater” ist, immer besser wird und die Easter klar dominiert. Schade nur, dass die Truppe um Hennig, Ketzmarick, Fontanski und Winter keine vollwertige Klasse mehr ist. Die Klasse der “Schauspieler” und “Karusselfahrer” wird leider immer größer und der Gedanke – der Schnellste soll gewinnen – bleibt dabei vollkommen auf der Strecke. Denn alles andere kann man doch nur als Gaudi und bezeichnen. mit Rennen fahren hat das alles aber wirklich auch gar nichts zu tun. Der gute Mann aus Gera, der diese Karusellfahrer organisiert, treibt sich bei uns im Fahrerlager rum und merkt nicht einmal, das alle über ihn nur noch lachen. Aber mit diesen Dingen müssen wir leben und wir werden es überleben, ganz sicher.

Die wohl ganz große Überraschung bei den Tourenwagen, war die Pole des Jens Fischer mit seinem Samara. Aus einer “Denkpause” zurückgekehrt, stellte er den Rest des Feldes auf eine harte Probe. Denn Rocco Berger, Maik Thomas, Michael Weißenborn (mit einem vollkommen neu aufgebauten 2101), Guido Steinmann, Michael Krings, Sebastian Dross, Peter Gröning, Dieter Hoffmann und Werner Liebers, um nur die ersten zehn zu nennen, wollten doch alle den Lausitzring gewinnen. Doch Fischer und sein giftgrüner Samara zeigten, dass das Ergebnis vom Qualifying kein Zufall war. Michael Weißenborn blieb, wie auch Maik Thomas, auf “Sichtkontakt” aber mehr war da nicht drin. Die folgende Gruppe mit Steinmann, Dross, R.Berger, Förster (!) D.Hoffmann und J. Schönfelder(!) und F. Lode, hatten den Kontakt nach vorn, schon nach der ersten Runde verloren. Das ich Förster und Schönfelder mit Ausrufungszeichen versehen habe, das hat einfach etwas damit zu tun, dass ich mich über die Leistung dieser “alten Männer” besonders gefreut habe. Unsere drei “Neueinsteiger”, Wollenberg, Hahn und Vogt passen einfach gut ins Bild der HAIGO und mit ihnen ist es seit Jahren nun endlich gelungen, dass die HAIGO-Tourenwagen, von der Anzahl her, mit der HAIGO-Formel gleich gezogen haben. Darauf habe ich lange warten müssen, aber es hat sich scheinbar gelohnt. Denn mit 42 Startern in zwei Klassen, war die HAIGO auf dem Lausitzring richtig gut im Bilde. Der Einlauf des Rennen eins ist auch gleich die Startaufstellung für Rennen zwei und daran wird sich in nächster Zeit auch nicht viel ändern. Ob das nun gerecht oder ungerecht ist, das kann ich kleines Licht, nicht ändern.

So wurde am Sonntag gegen 16.15 Uhr das Feld der Formel auf die Reise geschickt. Was soll ich sagen, Wilms zog seine gewohnte Bahn, obwohl es am Startplatz irgendwelche Probleme mit der Technik gab und ich schon Bedenken hatte, dass der Rennleiter den fieberhaften Arbeiten an der Nummer 61 ein Ende setzen würde. Zum Glück bekamen “Inge” und Tino die Sache hin und alles war gut. Alles wie gehabt, nur Jörg Koitsch war dieses Mal nicht der Verfolger, sondern Thomas Hoffmann. Der Grund dafür war, dass Koitsch mit einem Schaden an der rechten Vorderachse an die Boxen kam. Dabei hatte er großes Glück, den er und Jaak Kuul bekamen vom Rennleiter jeder eine “Drive Through” Strafe wegen Fehlstart aufgebrummt und das hätte für beide das “AUS” bedeutet. Das Bernd Weber die Zeichen vom Zielrichter auch noch falsch deutete und eine freiwillige “Drive Through” einlegte, war auch für ihn bestimmt keine Freude, aber er kam dann doch noch auf Platz vier, hinter Wilms, Hoffmann und Schwarze ins Ziel. Schade das der Pole Fontanski auch im zweiten Rennen mit Kopfdichtungsschaden aus dem Rennen ging, sonst hätte ich doch am Ende mit Hennig, Ketzmarick und Fontanski ein richtiges Podium für die Easter gehabt.

Die Startaufstellung der Tourenwagen wie gehabt, vorn Fischer, dann Weißenborn, Thomas, Steinmann, R.Berger, Dross, D.Hoffmann, Förster, Lode und Schönfelder. Der der Traum vom “Doppel” für Fischer, war schon in der dritten Runde beendet, denn er rollte langsam in die Boxengasse. Weißenborn übernahm gerne das Zepter und gab es auch bis ins Ziel nicht mehr her. Dahinter der sehr gut fahrende Steinmann vor Thomas, der in den letzten Runden der Wassertemperatur an seinem Skoda, Tribut zollen musste. Als Vierter schleppte Rocco Berger einen ganzen Schwanz von Autos hinter sich her, die alle nur noch Augen für ihre Wassertemperatur hatten. Keiner konnte mehr im Windschatten irgendeinen Angriff starten, hier war nur noch “Ankommen” gefragt, um wenigstens ein paar Punkte für die Meisterschaft zu retten. Schade das Jens Vogt sich mit Michael Krings und dessen Zastava messen wollte. Dabei passierte das, was immer passieren kann, Jens wollte die Physik überlisten und flog in einen Reifenstapel. Der schöne Skoda – MB vorn rechts richtig deformiert und ich habe das Versprechen von Jens, dass er auf alle Fälle in Brno wieder mit dabei ist. Die Tschechen würden sich riesig freuen, wenn dieses Auto in der HAIGO am Start wäre. Wir freuen uns, das Jens Vogt dieses “Ding” vollkommen unbeschadet überstanden hat und freuen uns auf ein Wiedersehen mit ihm.

Stromhardt Kraft

ADAC Historic Cup Ost - HAIGO