Ganz was Feines

und eine starke Show bot die HAIGO den Zuschauern 2018 in Brno. Fast allen Fahrern gefällt die Strecke und das ganze drum herum ist natürlich angenehm und für internationale Verhältnisse gebaut.

Die ganze Veranstaltung begann am Donnerstag – Abend mit einer Feier, zu der Sebastian Dross eingeladen hatte, weil er stolzer Vater geworden war. Die ganze HAIGO – Mannschaft hat dann den neuen kleinen Dross ordentlich „bullern“ lassen.

Nach den freien Trainings am Freitag – Vormittag, folgten dann 14:20 Uhr die Qualifyings und damit der Kampf um die Startplätze.

Bei den Tourenwagen holte sich erwartungsgemäß Kai-Uwe Rossner die Pole und bei der Formel überraschend Falk Schwarze, der mit seinem Estonia scheinbar immer besser in Fahrt kommt.

Gegen 15:35 am Sonnabend gab es dann schon die erste faustdicke Sensation. Der Polesetter Schwarze rollte mit gut klingendem Motor aus der Startaufstellung in die Boxengasse. Antriebswelle in der Einführungsrunde gebrochen – aus der Traum. Dieses Angebot ließ sich unser „Gaststarter“ Toni Koitsch nicht entgehen und dominierte nach zwei Runden das Rennen ganz klar. Toni ist in diesem Jahr aus beruflichen Gründen nur Gaststarter und kann deshalb in der Meisterschaft nicht mitreden, aber gewinnen kann er eben immer noch.

Dauerbrenner Nils-Holger Wilms hat im Moment nicht nur Motorproblem mit seinem Zugfahrzeug, nein auch in Brno hatte er wieder eine Motorrevision nach der anderen und ich glaube, dass er der glücklichste Fahrer im Fahrerlager war, als dieses Wochenende endlich vorbei war. Glücklich war bestimmt auch Jacky Thalmann, dem es nach einer langen Durststrecke nun der Sprung auf Treppchen gelang. Leicht haben es ihm Bernd Weber und Jens Maik – Nase nicht gemacht, aber am Ende hatte er die „Nase“ vorn. Wir hatten nach langer Zeit und ich hatte es in der Vergangenheit immer wieder zum Ausdruck gebracht, ein schönes Formelrennen, so kann es weiter gehen, denn das ist eine feine Werbung für unseren historischen Motorsport.

Nach zehn Runden kamen sie mit relativ kleinen Abständen so über die Ziellinie:
Toni Koitsch, Frank Thalmann, Nils-Holger Wilms, Bernd Weber, Jens Maik, Andrzej Wojciechoswski, Gunter Schönfeld, Andrzej Fontanski, Heiko Werner und Tobias Worm. Leider war das Feld der Easter auf drei Teilnehmer geschrumpft, aber gekämpft haben Christian Stoppel, Guido Ketzmarick und Detlef Schulze genauso wie die „Großen“. Nach den Absagen der Freunde aus Estland und Lettland hatte die HAIGO aber immerhin je zwanzig Formel und zu meiner Freude zwanzig Tourenwagen am Start.

Gegen 16:55 Uhr dann der Start der Tourenwagen und auch der begann gleich mit einer Überraschung. Polesetter Rossner gewann zwar den Wettlauf zur ersten Kurve, aber schon in Runde drei war für den Geraer und seine russische Kampfmaschine der Traum aus – Getriebewelle gebrochen. Zuvor war schon Teammitglied Jonny Schönfelder mit Keilriemenschaden ausgefallen und in den nächsten Runden folgten Micha Krings und auch noch Rocco Berger. Aber der Kampf um die begehrten Podiumsplätze war wie immer bei den Tourenwagen, eine Sahne für sich. Sebastian Dross als neuer „Kindsvater“ ließ nichts anbrennen und fuhr sich einen kleinen Vorsprung von 1,3 Sek. heraus. Aber dahinter brannte der Kampf zwischen Hahn, Hoffmann und Thomas um Platz zwei lichterloh. Am Ende hatte dann doch Uwe Hahn seinen Zastava vorn und um das noch einmal deutlich zu machen, hier die Zeiten, wie sie über die Ziellinie kamen: Hahn – 21.03, Dieter Hoffmann – 21,04,239, Maik Thomas 21,04,389, das sind die Abstände nach zehn Runden!

Für unsere Tourenwagen kam dann auch prompt das Lob aus der Rennleitung – ein klasse Rennen.

Sonntag, 9. September 2018 – 15:35 Uhr – Start der Tourenwagen.

Rossner hatte sein Reservegetriebe installiert, neuen Gummi montieren lassen und für ihn gab es nur eine Devise – Angriff. Den Start aber gewann Uwe Hahn, denn Rossner startet nach seinem Ausfall am Samstag ja von ganz hinten. Nun wollten sich Uwe und sein Zastava absetzen, was aber Dross und Hoffmann mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern suchten. Am Ende wurden sie aber alle „Naß“ gemacht, den mit riesen Schritten donnerte Rossner durch Feld, so wie das heiße Messer durch die Butter. Nach dem die Zielflagge raus kam, jagten Rossner, Dross, Hoffmann, Hahn und Rocco Berger im Sekunden Anstand über die Linie. Ein wirklich feines Rennen. Ich bin ja auf das Finale in Poznań gespannt. Wer wird diese Jahr Meister werden, denn noch ist alle offen.

Sontag – 15:30

Rennen zwei der Formel und „Schnellstarter“ Wilms gewinnt von Startplatz drei kommend den Wettlauf bis zur ersten Kurve. Natürlich ganz dicht gefolgt von Vortagessieger Toni Koitsch. Von ganz hinten kommt Falk Schwarze in ähnlicher Manier wie Rossner bei den Tourenwagen durch Feld gepflügt.

Der Motor von Wilms verliert mit jeder Runde an Leistung und man merkt dem Dresdener an, dass er das „Ding“ trägt und wenigstens noch ein paar Punkte für die Meisterschaft retten will. Erst wird er von Toni Koitsch und dann von Thomas Hoffmann und Jacky Thalmann vernascht und am Ende der vorletzten Runde geht auch noch Falk Schwarze im D-Zug Tempo an allen vorbei und wird hinter Toni Koitsch auf Platz zwei abgewinkt. Wie Toni Koitsch in Brno das Feld der Formel dominierte, dass kann nur verstehen, wer Toni und sein Fahrtalent kennt. Ich jedenfalls sah unser ehemaliges „Rennküken“ wie es in den Jahren zu einem hervorragenden Rennfahrer gereift ist.

Bis bald, wir treffen uns in Poznań zum HAIGO – Finale.

Stromhardt Kraft

ADAC Historic Cup Ost - HAIGO