Rennbericht Most 2022 — HISTO-Cup

Saisonfinale in Most 2022

Vom 07. -09.10.2022 fand in Most das HAIGO – Saisonfinale statt und wenn man alle Ungereimtheiten in dieser Saison mal weg lässt, dann war es ein wirklich gutes und spannendes Finale.
Ich kann mich nicht mehr an alle Finale der HAIGO erinnern, aber das bei den Tourenwagen am Ende der Saison ein einziger Punkt den Ausschlag gab, dass verursachte bei allen Beteiligten schon Gänsehaut.
Am Ende waren sie beide glücklich, der neue Meister Jens Herkommer und auch Vizemeister Dieter Hoffmann gab einen guten Verlierer ab. Wobei es natürlich ganz knapp an einer Sensation vorbei ging. Denn die Möglichkeit, dass Vater und Sohn Hoffmann dieses Jahr die HAIGO – Meisterschaft sowohl in der Formel als auch bei den Tourenwagen komplett nach Struth-Helmershof geholt hätten, bestand lange Zeit. Das dieses Vorhaben an einem einzigen Punkt gescheitert ist, dass ist schon traurig für unsere Hoffmänner.

Ein wenig, aber nicht viel anders war die ganze Sache bei der Formel. Dauerbrenner Nils-Holger Wilms hatte in dieser Saison eine neue Freundin im Team, ihr Name war „Pechmarie„ und sie verfolgte ihn bis zum Finale in Most.
Aber der neue Meister heißt Thomas Hoffmann und der war in Most schlau genug, sein Auto aus allem raus zu halten, was irgendwie einen Schaden oder gar einen Ausfall hätte verursachen können. So konnte sich der kleine (1,90 m) große Hoffmann die Meisterschale sichern.

Wenn man die HAIGO bei einem anderen und fremden Veranstalter einkaufen muss, dann sind da immer irgend welche Unebenheiten zu erwarten. Besonders, wenn man nicht die Sprache des Veranstalters beherrscht. Mir ist es passiert, dass in der Race Control der Rennleiter mir etwas sagen wollte und ich ihn beim besten Willen nicht verstanden habe. Das sind aber Probleme, die keine sind und die mit etwas Sportfreundschaft locker gelöst werden.

Das wir das freie Training am Freitag – Nachmittag extra bezahlen mussten, dass war für unsere Fahrer neu.
Hoffentlich bürgert sich das nicht bei den Veranstaltern ein und wird in 2023 zur Normalität.
So begann alles erst am Samstag gegen 9:20 h mit dem Qualifying der Tourenwagen. Erwartungsgemäß holte sich Jens Herkommer mit dem Skoda 130 RS die Pole. Neben ihm in Reihe eins stand Dieter Hoffmann mit einen Abstand von 2,1 Sek. Dahinter folgte ein sehr starkes Mittelfeld, dass von Nico Unbehaun angeführt wurde und von Guido Steinmann bis Elvis Stamm auf Platz 13 lagen nur ganze sechs Sekunden. Mit dem Ausdruck „Reihe eins„ muss ich hier im Bericht sehr vorsichtig umgehen, weil der Veranstalter aus Zeit – und Sicherheitsgründen auf einen „Fliegenden Start„ nach amerikanischen System bestand.
Das war natürlich für einige Fahrer neu und so waren im Vorfeld einige Eigenarten dieser Startart zu klären. Am Ende hat es nicht allen gefallen, aber Fahrer mit einer internationalen Lizenz, sollten das locker weg stecken können.

Das Qualifying der Formel begann am Samstag gegen 11:25 h und Nils-Holger Wilms holte sich wie üblich, seine Pole mit einer 1:44,29 ab. Zu meiner Freude, hatte sich der Leipziger Bernd Weber es sich doch noch mal überlegt und konnte mit dem zweiten Platz im Quali zeigen, dass er nichts verlernt hat. Eigentlich hatte ich erwartet, dass Falk Schwarze als Gaststarter hier in Most noch mal so richtig auftrumpft, aber der Oberlausitzer ließ es eher ruhig angehen und so konnte er seinen Triumph von Brno nicht wiederholen. Auch unsere Dame im Feld, Jeanette Siegert hatte noch eine kleine Chance auf Rang drei im Gesamtresultat, aber sie war mit Dawid Bokiej so sehr beschäftigt, dass ihr Blick nach vorn – eher nach hinten ging. Da wir wieder nur ganze 9 Formel zu bieten hatten, wurden das Formel Feld mit der historischen österreichischen Formel und der Formel Young (AT) zusammen gelegt. Am Ende waren es aber alles in allen auch nur 27 Autos und unsere Fahrer sahen mit Platz sieben und acht im Qualifying nicht schlecht aus.

Samstag – 13:35 h
Das erste Rennen unserer Tourenwagen mit Indianapolis – Start und so kamen sie dann einträchtig zu zweit und nebeneinander mit 80 Km/h zur Startlinie gerollt. Die Ampel schaltete auf „Grün„ das war aber nicht der Start, denn der erfolgte unter Gelb bis nach der ersten Schikane und dann wurde erst mit der grünen Flagge der Start frei gegeben.
Ob das nun eine frei Auslegung der Startprozedur unserer Veranstalter war oder das eine Erfindung vom Rennleiter darstellt, das lässt sich hier nicht klären. Fakt war, dass alle Starts ohne jegliche Berührungen und alle Unfallfrei abgelaufen sind.
Wie erwartet legte Jens Herkommer einen sauberen Start und Ziel – Sieg hin, der allerdings recht knapp ausfiel, weil Dieter Hoffmann am Zielstrich ganze vier Meter zum Sieg fehlten. Dahinter gab es am Anfang schöne Zweikämpfe, die aber bald eingestellt wurden, weil alle von Platz drei bis 21 die Autos nicht mehr kaputt machen wollten. Verständlich, die Meisterschaft war entschieden und da möchte man schon alles gesund nach Hause bringen.

Samstag – 14:10 h
Das erste Rennen unserer Formel, wie schon beschrieben im Rahmen der Formel – Klassen im Histo – Cup mit 25 Teilnehmern. Lange Zeit führte Wilms das HAIGO – Feld an, als aber kurz vor Schluss der Öldruck an seinem Motor zu sinken begann, war nur noch „Ankommen„ angesagt und Falk Schwarze gelang erneut ein Sieg.
Das Bernd Weber wieder dabei ist und er auf Platz drei ins Ziel kam, dass hat uns alle sehr gefreut. Vielleicht hat Bernd wieder Spaß am Rennen fahren und macht nächstes Jahr wieder mit. Der HAIGO – Formel würde es gut tun.
Hinter Weber folgten Hoffmann, Jeanette Siegert, Martin Kuntze, Christian Stoppel, Dawid Bokiej und Dirk Böttcher, leider das kleine Feld schon weit auseinander gezogen und Positionskämpfe waren Mangelware.
Ein besonderer Dank gilt Dirk Böttcher, der Leipziger kämpft tapfer mit seinem Formel Easter (1300) in der Formel Mondial (1600) mit und hat immer noch Spaß dabei.

Sonntag – 10:00 h
Qualifying II der Formel und an der Spitze änderte sich nicht viel, Schwarze war im Quali nur auf Platz vier angekommen, was eigentlich nach seinem Sieg vom Vortag Erstaunen aufkommen ließ. Nun war Thomas Hoffmann auf Platz drei aufgetaucht und alle wussten, das er keine „Brechstange„ auspacken würde, denn er wollte ja Meister werden. Nur 2,17 Sek. dahinter kam schon Jeanette Siegert und Vater Heinz konnte wieder auf Platz drei in der Gesamtwertung hoffen. Was sich aber leider im Rennen nicht verwirklichen ließ.

Sonntag – 11:30 h
Qualifying II der Tourenwagen und wieder mit nur 0,4 Sek. Abstand zu Dieter Hoffmann, erzielte Jens Herkommer erneut die Pole. Erstaunlich war auch der Auftritt von „Gast„ Maik Thomas, der nach selbst auferlegter Rennpause, die Skoda – Truppe ehrenwert auf Platz drei vertreten hat. Guido Steinmann und Peter Gröning hatten da nicht sehr viel dagegen zu setzen und und mussten sich am Ende mit Platz vier und fünf zufrieden geben. Ab Jens Vogt
bis Eckard Nienhold, war die Luft schon ganz schön eng, da lagen von Platz fünf bis Platz zehn, nur ganze 3 Sek. dazwischen. Das deutete auf Kampf im Mittelfeld hin und wir waren alle gespannt, wie das ausgehen würde.

Sonntag – 14:45 h
Das zweite Rennen der Formel an dem Wochenende und Nils-Holger Wilms ließ keine Zweifel aufkommen, dass auch sein Ersatzmotor immer für einen Sieg gut ist.
Thomas Hoffmann begnügte sich mit Platz vier und machte keine Anstalten gegen Falk Schwarze auf Platz zwei oder Bernd Weber auf Platz drei einen Angriff zu starten.
Wer Meister werden will, der muss einen Plan haben und der lautete in dem Fall – sicher ankommen, was auch im vollen Umfang gelungen ist.
Mit Dawid Bokiej ist ein würdiger Vertreter des polnischen Formelsport in unseren Reihen angekommen und durch seine wunderbaren Gesangseinlagen bei den Siegerehrungen, ist er bei allen beliebt. Kämpfen kann er auch gut und verkauft sich so teuer wie nur möglich. Er hat versprochen, dass nächstes Jahr ein zweiter polnischer Sportfreund dabei sein wird, der sein altes Auto mit in die HAIGO bringt. Jeanette Siegert verpasste den Sprung auf Treppchen und war traurig, aber bald kommt der Tag, an dem sie ganz oben stehen wird.
Martin Kuntze und Dirk Böttcher waren mit Platz sieben und acht nicht unzufrieden, denn Christian Stoppel und Hans-Jürgen Vogel mussten mit technischen Problemen ihre Autos vor Rennende abstellen.

Sonntag – 16:30 h
Rennen 2 der HAIGO – Tourenwagen und die Sensation war fest. Auch dieser schöne und schnelle Skoda – 130 RS kann kaputt gehen!!!
Dieter Hoffmann hat bestimmt schon ein paar Mal davon geträumt, aber nun war es soweit. In Runde sieben brach an Herkommers – Skoda eine Stößelstange im Motor und der Weg für Dieter Hoffmann war frei, leider zu spät, denn die Meisterschaft war am Vortag zu Gunsten von Jens Herkommer entschieden worden.
Guido Steinmann und Maik Thomas freuten sich bei der späten Siegerehrung am Sonntagabend trotzdem sehr und hatten damit einen schönen Saison Ausklang.
Dann kamen sie alle zum letzten Mal in 2022 über die Ziellinie. Hinter Maik Thomas wurden abgewunken, Jens Vogt, Peter Gröning, Nico Unbehaun, Uwe Seidel, Eckard Nienhold, Martin Bergholz, Andreas Leue, Fritz Berger, Mario Mühle, Frank Lode, Marco Büge, Jonny Schönfelder, Michael Borstel, Marco Brenner. Leider mussten Rocco Berger, Jens Herkommer und Elvis Stamm das Rennen vorzeitig durch technischen Defekt beenden.
Leider wurde das Rennen kurz vor Schluss mit „ROT„ beendet, weil am Lada 2101 von Elvis Stamm ein Rad abgebrochen war und auf der Strecke lag.

An dieser Stelle einen Dank an alle, die mit geholfen haben, dass diese HAIGO im Jahr nach Corona am Leben geblieben ist. Die Zeichen für 2023 sehen nicht schlecht aus, dass einzige Problem werden die Preisverhandlungen mit den Veranstaltern sein und es kann durchaus sein, dass wir der einen oder anderen Rennstrecke Tschüß sagen müssen.

Bis bald,
Stromhardt Kraft

ADAC Historic Cup Ost - HAIGO