Vom 10. – 12. Mai 2019 begann die HAIGO – Saison. Dieses Mal in Poznań.
Fast alle Fahrer mögen diese Strecke und die Gastfreundschaft der polnischen Sportfreunde kann man nur bewundern. Wenn irgendetwas nicht richtig funktioniert dann wird Abhilfe organisiert – auch wenn das manchmal nur mit tollen Kompromissen geschafft wird.
Bis auf unzählige technische Probleme verliefen beide Trainigssitzungen normal. Aber beim ersten Rennen des Jahres werden solche immer wieder auftreten. Wie man das in den Griff bekommt, zeigten zwei der „Alten“ im Feld der Tourenwagen.
Einer davon war Dieter Hoffmann, der seine Technik bei einem Gaststart in Hockenheim ordentlich getestet hatte und der andere war Michael Krings, der seine bewährte Technik aus dem Vorjahr erfolgreich an den Start brachte.
Da unsere Tourenwagen im Vorjahr solch eine super Show geboten hatten entschloss sich der Rennleiter zu Gunsten der Zuschauer, die HAIGO – Tourenwagen immer als letzte im Zeitplan zu präsentieren. Das hat nicht allen Fahrern gefallen, aber ein Einspruch hätte auch nichts genutzt.
Also begann unsere Formel am Samstagmittag und wurde ein ganz klarer Fall für Toni Koitsch. Nach dem Unfall im Vorjahr war das nun bestimmt Balsam auf seine Rennfahrerseele.
Dahinter erkämpfte sich Bernd Weber ganz locker Platz zwei und beobachtete aus den Spiegeln ganz genau was denn Jens Maik hinter ihm so anstellte… Wieder mal ein typisch taktisches Formelrennen, in dem es einzig und allein nur um die Sicherstellung der Punkte für die Meisterschaft geht.
Ganz deutlich war das bei Nils-Holger Wilms zu sehen, der in einer Nachtschicht aus zwei Motoren einen „Dritten“ zusammen baute und mit dem Ding dann auf Platz vier ins Ziel kam. Damit hat er sich alle Optionen für die Meisterschaft erhalten .
Das einzig interessante Duell wurde von Gunter Schönfeld und Andrzej Fontanski gezeigt. Die zwei balgten sich wunderbar um Platz fünf, den aber am Ende Gunter Schönfeld für sich in Anspruch nehmen konnte.
Zwei Dinge müssen unbedingt erwähnt werden:
Zuerst der Einstieg von Jeanette Siegert, die zwar schon mal als Gast in der HAIGO startete, nun aber offiziell für 2019 gesetzt ist.
Ich kann vor dieser jungen Frau nur den Hut ziehen. Was Papa Heinz Siegert für eine hervorragende Arbeit geleistet hat! All seine Erkenntnisse aus den vielen Jahren Rennerfahrung gab er seiner Tochter mit auf die Strecke. Das war schon hervorragend anzusehen.
Eine logische, aber schmerzliche Entscheidung hat Christian Stoppel getroffen. Er wechselte dieses Jahr von der Easter (1300) in die Mondial (1600) und hinterließ damit eine Lücke in der kleinen Formelklasse, die wir unbedingt wieder schließen müssen.
Sein Einstieg bei den „Großen“ war mit Platz acht gut und sowohl er als auch sein Team zeigten sich vollauf zufrieden.
Die Pechvögel dieses Wochenendes waren vor allem Falk Schwarze (mit einem irreparablen Getriebeschaden) und Jacky Thalman, der wieder Mal ganz vorn im Training auf Platz zwei an der Linie stand, aber schon in der ersten Runde keinen Keilriemen mehr auf seinem Motor hatte. Bei den Kleinen traf es Peter Benz, für den das neue Jahr wieder so begann, wie das alte geendet hatte. Nach den Traningssitzungen hatte Peter keinen funktionsfähigen Motor mehr zur Verfügung. Zum Glück rettete Lech Woichiechowski die Easter – Ehre und ich hatte dadurch zum Glück ein komplettes Podium.
Der Saisonauftakt unserer Tourenwagen wurde, wie schon erwähnt, ganz klar eine Beute von Dieter Hoffmann und seinem Samara. Mit diesem Start – Ziel Sieg stellte er schon jetzt die Weichen Richtung Meisterschaft. Aber Achtung Dieter, die ersten Pflaumen sind manchmal madig, denn Rocco Berger wartet schon ungeduldig auf seine Chance, um irgendwie das Heft in die Hand zu nehmen!
Am Rennanfang schien es so, als ob Krings, Gröning, Steinmann und Roth sich um Platz drei duellieren wollten. Aber daraus wurde leider nicht der typische HAIGO – Tourewagen – Schnellzug in dem jeder mal vorn ist und sich dann unerwünschter Weise am Ende wieder findet.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders beim Teams Berger und Roth bedanken.
Beide Teams brachten Zuwachs in unsere Tourenwagen und damit möchte ich auch meinen Dank an Florian Zosk (Team – Berger) und Marco Brenner (Team-Roth) aussprechen. Beide Neulinge haben nicht enttäuscht und fühlten sich in der HAIGO ganz wohl.
Auch bei den Tourenwagen mussten zwei Favoriten die Segel streichen. Kay-Uwe Rossner und Sebastian Dross, zwei ganz heiße Eisen im Rennen um die Meisterschaft, hatten Motorprobleme, die nur Sebastian Dross halbwegs in die Reihe in den Griff bekam und sich dadurch eine Teilnahme am Sonntag ermöglichte.
Sonntag früh – 9:00 Uhr Qualifying für beide Klassen – und alles stand unter Wasser. An sieben Stellen überquerten kleine Bäche die Strecke und die Fahrer folgten meinem Antrag auf Absage der Qualifikation zu Rennen zwei. Damit wurde für die Startaufstellung der Einlauf aus Rennen 1 herangezogen, was natürlich für die Ausgefallenen vom Samstag immer auch die letzte Reihe bedeutet. Aber Sicherheit geht eben vor.
Auch im strömenden Regen ließ Toni Koitsch keinen Zweifel daran aufkommen, wer hier dieses Jahr ganz vorn ankommen möchte.
Start – Ziel Sieg wieder vor Bernd Weber und Jens Maik und dahinter mit Platz vier. Voll zufrieden Jörg Koitsch, der seinen Estonia endlich mal ohne Defekt ins Ziel brachte. Fontanski, Thalmann und Wilms ließen ihre Autos ganz und wurden auch nicht bedrängt, so dass Stoppel, Schönfeld, Werner, Jeanette Siegert, Martin Kunze und Hans-Jürgen Vogel ohne große Probleme ins Ziel „schwimmen“ konnten.
Im Rennen zwei der Tourenwagen war ich Augenzeuge, wie ein Dieter Hoffmann nichts, aber auch gar nichts von seiner Qualität als Rennfahrer eingebüßt hat. Wie er den immer wieder ausbrechenden Samara einfing und dabei eine schnelle Runde nach der anderen hinlegte, dass war aller Ehren wert!
Schlechter machte das Rocco Berger auf Platz zwei, aber die Beiden trennen eben mal ein paar Jahre.
Mit Platz drei eroberte sich Michael Krings ein paar schöne Punkte, die ihm am Endes Jahres bestimmt noch viel helfen werden.
Genau wie Peter Gröning, der dieses Mal wenig „Arbeit“ hatte und die ganze Sache recht locker anging.
Guido Steinmann hatte ein paar Probleme mit der Haftung und mit seinem noch jungfräulichen weißen 2105 so seine liebe Mühe.
Eigentlich hätte es noch ein Duell zwischen Uwe Hahn und Sebastian Dross geben müssen, aber beide waren mit Platz sechs und sieben am Ende zufrieden.
Dann kamen sie in der Reihenfolge – Roth, Berger sen. Nienhold, Landwehr, Brenner und Zoski allesamt ohne Schaden ins Ziel.
Nun folgt Most – eine groß angekündigte Veranstaltung – und ich hoffe und wünsche, dass unsere Beiden krank Gemeldeten Tobias Worm und Jonny Schönfelder wieder dabei sein können. Alles Gute für Euch!