Wyścigowe Samochodowe Poznań

vom 10.-12.09.2021

So wurde die Veranstaltung in Polen angekündigt und sollte eigentlich für die HAIGO und für die beteiligten Föderationen aus Estland, Lettland, Polen und Deutschland etwas Besonderes werden. Das es dazu nicht gekommen ist, dass lag in der Absage der angekündigten Tourenwagen, die eigentlich mit ca. 10 Fahrzeugen und dazu noch eine größere Anzahl von Formelwagen angekündigt waren. Am Ende kamen lediglich vier Formel Mondial und zwei Formel Easter, die auch noch aus Deutschland kamen. Dazu kamen noch die Polen Bokiej und Woichiechowski, wobei der Letztere schon nach zwei Runden im freien Training die Segel streichen musste.

Es sollte zum ersten Mal wieder eine Veranstaltung werden, so wie sie vor 32 Jahren hier in Poznań zum letzten Mal stattgefunden hatte. Wenn man mit den Fahrern spricht und über die Problem etwas erfahren möchte, so tritt immer und immer wieder die Frage nach der Finanzierung in den Vordergrund. Dieser Zustand kann natürlich von der HAIGO allein nicht verändert werden und andere Institutionen haben ja bekannter Maßen kein Interesse am historischen Rennsport.

So werden diese Rennen weiterhin Einladungsrennen der HAIGO bleiben und vielleicht findet der eine oder andere Fahrer ein paar Euro irgendwo, damit er die Reise und das Startgeld aufbringen kann. Eigentlich schade, aber mit dieser „Krankheit“ werden wir wohl oder übel auch in Zukunft leben müssen.

Am Sonnabend, 09.09.21 – 14:25 h

begann unsere Formel mit dem ersten Rennen und es war ein gutes Rennen. Trotz der vorher beschriebenen Probleme, nahmen 21 Formel das Rennen auf und Falk Schwarze (Estonia 25) hatte die Pole heraus gefahren. Allerdings hatte er nur ein 0.6 Sek. „Polster„ auf den Letten Andris Grikis (Estonia 21) heraus gefahren. Dahinter lauerte schon Nils-Holger Wilms (M90) und Raitis Murnieks (Estonia 21) in Reihe zwei auf ihre Chance. Den Start gewann am Ende der langen Geraden eigentlich Wilms, aber irgendwie hatte Grikis doch noch einen Weg gefunden um vorn zu bleiben. Auf alle Fälle kam dann der Lette mit viel zu viel Vorsprung aus der ersten Runde am Start-und-Ziel vorbei, so dass man eigentlich schon von einer Entscheidung sprechen konnte, wenn bei ihm alles ganz bleibt.

So kam es dann auch, Grikis drehte seine Runden wie ein Uhrwerk, nur Wilms, Murnieks und Hoffmann (Estonia 25) versuchten sich ernsthaft um Platz drei zu streiten. Zuerst verließen Hoffmann und seinen Lada die Kräfte und nur zwei Runden später konnte auch Murnieks dem Melkus von Wilms nicht mehr folgen. So fuhren sie alle drei ihr eigenes Rennen und die wirklich vielen Zuschauer sahen ein eintöniges Formelrennen.
So kamen sie dann alle mehr oder weniger alleine über den Zielstrich – Grikis, Schwarze, Wilms, Hoffmann, Toomas Hunt (und Jaanus Hunt, zwei Brüder aus Estland, die leider nichts mit dem berühmten James Hunt zu tun haben) Murnieks, Kuntze, Werner und Nick Koitsch. Dann folgte schon Dawid Bokiej mit dem Formel Easter (Promot II) und 1300 ccm.

Sonnabend, 15:10 h unsere Tourenwagen werden zum Start gerufen. Das ausgedünnte Feld von Brno (zwei Rennen in acht Tagen !) war mit 14 Startern immer hin noch wesentlich stärker als im vorigen Jahr in Poznań.

Mit Sebastian Dross (Lada 2101) war wieder einer der alten Garde am Start, die ich eigentlich sehr vermisse. Mit Krings, Hahn, Thomas, Rossner und Hoffmann fehlen mir gute und schnelle Leute, die immer für interessante Rennen in den letzten zwei Jahren gesorgt haben.
Die „Neuen„ wie Hösel und Unbehaun können diese Lücke nur bedingt schließen und zu allem Übel fehlte auch noch Steinmann.
Aber verschiedene Gründe haben dazu geführt, dass der eine oder andere sich aus der HAIGO zurück gezogen hat. Das bedaure ich sehr, aber der historische Motorsport auf internationaler Ebene hat Gesetze und man kann darüber denken wie man will, die Vergangenheit hat es ganz deutlich gezeigt, wenn diese Gesetze (für uns das ISG der FIA) nicht befolgt werden, dann ist das Ende vor programmiert. Bis jetzt gibt es in der Fahrerschaft noch genügend helle Köpfe, die begriffen haben, dass jede Sportart, egal welcher Klientel sie folgt, immer auch Regeln braucht. Das es immer Leute mit einer anderen Meinung gibt, dass ist normal, aber die Regeln zum eigenen Vorteil verändern zu wollen, dass ist nicht normal.

Damit war Sebastian Dross der wohl Einzige im gesamten Feld, der hier in Poznań die Musik bestimmen konnte. Das tat er dann in alter und gewohnter Manier und es war schon schön anzusehen, wie Sebastian die russische Heckschleuder durch die Kurven von Poznań feuerte, dass einem beim Zusehen die Freude ins Gesicht treiben konnte.
Das soll nicht heißen, dass Peter Gröning (Samara) Jens Hösel (2101) und Nico Unbehaun (Samara) hier Langeweile hatten. Die drei hatten aber ihr eigenes Rennen und viel Spaß dabei, bis der Abstand (!) zwischen Hösel und Gröning zu gering war und Hösel über die Wiese in die Leitplanke rutschte. Eine Schuldzuweisung kann es in dem Fall nicht geben, aber der faire Peter Gröning war regelrecht am Boden zerstört und war bei der Siegerehrung auf Platz zwei, der traurigste Mensch in Poznań. So wie es unter uns immer sein sollte, so haben es die Beiden, nach dem sich der Rauch verzogen hatte, hin bekommen und schon am nächsten Tag gezeigt, wie man hart, aber fair fahren kann. Dazu möchte Euch beiden der „Alte Mann„ ganz herzlich gratulieren. Wenn wir es mit einander so weiter machen, dann kann es noch eine Weile weiter gehen, mit der HAIGO.

Hinter der Gröning/ Unbehaun hatte sich eine zweite „Krampfgruppe“ zusammen gefunden. Thomas Roth (2105) Florian Zosky (2105) Eckard Nienhold (2105) und mit Abstand der immer schneller werdende Rocco Berger.

Leider hatte Dieter Hoffmann Pech mit seinem Samara-Triebwerk und musste zusehen. Vielleicht wäre dann diese „Dross-Demonstration“ nicht ganz so drastisch ausgefallen, wer weiß.
So kamen sie dann nach 20 Min. und einer Runde über die Linie:
Dross, Gröning, Unbehaun, Roth, Zosky, Nienhold, Rocco Berger, verfolgt von Papa Fritz!

Sonntag, den 12.09.21 – 12:30 h

Meine Bitte an die Rennleitung, unsere Rennen nach Möglichkeit vor zu ziehen, wurde stattgegeben. Weil die Anfahrt von Tallinn nach Poznań eben doch beachtliche 1.150 km beträgt und schon die Anreise ja nicht ohne Corona – Probleme für unsere Gäste war. So konnten zwei Formelfahrer aus Moskau nicht anreisen, weil sie keine Ausreise bekommen konnten.
Das einige unserer Fahrer diesen Zeitvorteil dazu benutzten um noch vor der Siegerehrung das Fahrerlager zu verlassen, wirft wieder mal ein miserables Licht auf unsere HAIGO und wir sollten uns schon darüber im Klaren sein, dass dieses Verhalten in Zukunft Konsequenzen haben muss.

Ich wünsche diesen Leuten immer, dass sie mal ein Rennen gewinnen und dann keiner hin geht um ihre Leistung zu würdigen.

Im zweiten Formelrennen, hatten die HAIGO – Leute alle die Hoffnung, dass Falk Schwarze der Grikis – Übermacht etwas entgegen zu setzen hätte. Aber es blieb nur ein Wunsch, denn schon in Runde eins kam der Mann aus Riga wieder mit einem viel zu großen Vorsprung zurück. Schade für Falk, der an dem Wochenende so gut drauf war, aber leider nicht belohnt wurde.
Am Anfang in den ersten drei vier Runden schien sich wieder um Platz drei ein interessanter Kampf zu entwickeln, aber Thomas Hoffmann und Raitis Murnieks hatten wieder mit technischen Problemen zu kämpfen und mussten Wilms kampflos Platz drei überlassen.
Die Ausfälle mit Murnieks, Toomas Hunt und Stoppel hielten sich am Sonntag in Grenzen, aber ein schönes Formelrennen war es einfach nicht.
Die einzige Freude bereitete allen – Jeanette Siegert, die ein bravoröses Rennen fuhr und Vater Heinz damit alle Ehre machte, danke Jeanette.
So kamen sie über die Linie:
Grikies, Schwarze, Wilms, Hoffmann, Thalmann, Werner, N. Koitsch, Kuntze, Siegert (!) Bokiej.

Sonntag, den 12.09.21 – 13:15 h

Rennen zwei der Tourenwagen –
Mit einiger Hilfe von „ Außen“ gelang es Jens Hösel seinen 2101 für das zweite Rennen fit zu bekommen. Dass er dabei gute Arbeit geleistet hat, zeigte seine feine Fahrt am Sonntag.
Aber nun der Reihe nach.
Unser „ Preuße „ aus der Großstadt kannte auch am Sonntag keine Gnade und war schon in Runde eins auf und davon. Die Kampfgruppe Gröning, Hösel und Unbehaun, machten den polnischen Zuschauern aber trotzdem große Freude, weil jede Runde ein anderer auf Platz zwei auftauchte.
Leider konnten Roth, Zosky und Rocco Berger das Tempo nicht mit gehen, nur Florian Zosky machte die ganze Sache am Ende noch ein wenig spannend, weil ihm nur ein paar Zentimeter zu Platz fünf und zu Thomas Roth fehlten.
Nico Unbehaun wollte da etwas Unruhe stiften, aber Gröning „schirmte“ Jens Hösel kameradschaftlich ab und ich glaube nicht, dass Nico das nicht verstanden hat. Die Nachtschicht von Hösel sollte belohnt werden und Peter Gröning hat genug Erfahrung, wie man sowas macht.

Ende gut alles gut, aber ganz so ist es nicht, denn die Meisterschaft ist vielleicht doch noch nicht beendet. Wir haben pro Saison fünf Rennen geplant und so kommt mir die Option doch noch ein Rennen in Most Anfang Oktober zu fahren, sehr recht.

Es soll ein Rennen der Tourenwagen – Welt – Series werden und Most ist seit Wochen mit dem Veranstalter mit Tauziehen wegen dem Geld beschäftigt.
Hoffen wir das Most es irgendwie hin bekommt und ich habe die Zusage, dass wir dann zu 100 % im Rahmenprogramm starten dürfen.
Vielleicht können wir mal die 1600/Turbo`s mit 380 PS aus aller Nähe begutachten.

Denn mit BMW; Chevrolet; Citroen; SEAT; FORD; HONDA und VOLVO wäre es bestimmt ein Erlebnis.

Bis bald.
Stromhardt

ADAC Historic Cup Ost - HAIGO